Kulturweg der Vögte – Eine kultur-historische Zeitreise

EU-Projekt zur Erschließung des kulturellen Erbes im Vogt- und Egerland

Das Vogtlandmuseum ist Partner im grenzüberschreitenden EU-Projekt „Kulturweg der Vögte“. Gemeinsam mit Partner aus Deutschland und Tschechien erschließen wir das reiche historisch-kulturelle Erbe unserer Region und machen es für ein breites Publikum zugänglich.

Das Projekt

Der Name „Vogtland“ verweist auf eine historische Verankerung, die vielen nicht mehr bewusst ist: das Land der Vögte. Das Vorhaben knüpft an das erfolgreiche Vorprojekt an und erweitert die kulturtouristische Erschließung der grenzüberschreitenden Kulturregion, die das sächsische, thüringische, fränkische und böhmische Vogtland verbindet.
Das Projekt setzt drei inhaltliche Schwerpunkte: Die Erschließung des Schatzes an Mythen, Sagen und Legenden der Region, die Aufarbeitung der Rolle des Niederadels und einzelner Familien („Kleine Aufsteiger und ihre Lebenswelten“), sowie die wissenschaftliche Erarbeitung der Rolle des Deutschen Ordens in der Region.

Heinrich der Ältere von Plauen

Der vogtländische Adlige Heinrich der Ältere von Plauen erlangte als Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen überregionale Bedeutung. Trotz bisheriger Forschung bleiben viele Fragen zu seinem bewegten Schicksal offen. Die Universität Brno unter Leitung von Dr. Přemysl Bar untersucht sein Leben, seine Regierung in Preußen und die Kontakte zu seinen vogtländischen Verwandten.

Unsere Schwerpunkte im Vogtlandmuseum

Der Deutsche Orden im Vogt- und Egerland

Die Geschichte des Deutschen Ordens gehört zu den großen Forschungslücken der mitteldeutschen Landesgeschichte. Dies ist umso bedauerlicher, da der Orden schon bald nach seiner Ansiedelung im Vogt- und Egerland zu den maßgeblichen regionalen politischen, sozialen, religiösen und kulturellen Kräften zählte.
In Zusammenarbeit mit der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Grischa Vercamer erforschen wir die regionalen Deutschordenskommenden und deren Bedeutung für die Entwicklung der Region seit 1224.

Burggraf Heinrich IV. von Meißen

Burggraf Heinrich IV. von Meißen stammte aus der älteren Linie des Hauses Plauen. Sein Leben ist exemplarisch für das Wirken der Vögte in der heute grenzübergreifenden Region als auch für die Einbindung der Vögte in das damalige Machtgeflecht. Sein Aufstieg zum Oberstkanzler Böhmens, seine diplomatischen Aktivitäten in den Konfessionsstreitigkeiten des 16. Jahrhunderts und sein militärisches Eingreifen in den Schmalkaldischen Krieg zeigen ihn als bedeutenden Staatsmann. Seine Person und sein Wirken stehen am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Mit ihm beginnt die Neuzeit im Vogtland. Dieses Teilprojekt wird vom Vogtlandmuseum selbst organisiert, unter der wissenschaftlichen Leitung von Dr. Martin Salesch.

Ergebnisse für unser Museum

  • Neue Sonderausstellungen ab 2026 zum Deutschen Orden und zu bedeutenden Persönlichkeiten der Region
  • Aktualisierung der Dauerausstellung zur Geschichte vom 12. bis 16. Jahrhundert auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse
  • Wanderausstellung zum Deutschen Orden, beginnend im städtischen Komturhof – dem einzigen erhaltenen Komturgebäude des Deutschen Ordens in Mitteleuropa. Die Ausstellung wird inhaltlich von der TU Chemnitz und der Universität Brno erarbeitet.
  • Museumspädagogische Angebote für alle Altersgruppen

Das Projekt wird gemeinsam mit folgenden Partnern umgesetzt:

Interreg Sachsen – Tschechien
futurum vogtland e.V.
Stadt Plauen
Stadt Hof
Stadt Greiz
Technische Universität Chemnitz
Masarykova univerzita Brno
oelsnitzer kultur GmbH
Kulturweg der Vögte

weitere Partner aus der grenzüberschreitenden Region

Projektlaufzeit: 2021-2027
Förderung: Interreg Sachsen-Tschechien, Europäische Union